Man sagt: "Ungeplante Momente sind immer besser als geplante" und in diesem Punkt möchte ich der Allgemeinheit zustimmen. Ich habe nicht nach ihm gesucht, ich habe nicht erwartet noch jemanden treffen zu können der mein Herz so schnell berühren würde, ich habe nicht mal zu träumen gewagt jetzt noch zu erkennen wie sich die berühmt berüchtigte 'Liebe' anfühlen würde: das Bauchkribbeln, das Herzflattern, das Lächeln was man tagtäglich bekommt. All diese Dinge, die ich kaum in Worte zu verpacken mag verbinde ich nun mit einer Person. Ich habe nach meinem Abitur viel Zeit gehabt für mein eigenes Leben. Ich hatte viele Wege offen, doch ich wählte diesen einen. Ich hatte einige Menschen in Sichtweite, doch ich wählte diese eine Person. Ich hatte viele Möglichkeiten, zum einen zu reisen, zu gehen und neue Orte zu erkunden, doch ich entschied mich zu bleiben. Ich hatte viele Ängste: Zukunftsängste, die Angst vor Veränderungen, die Angst vor dem Scheitern, die Angst lieb gewonnenes und alltägliches zu verlieren und obwohl sich viel mehr verändert hat als erwartet, hat sich meine Angst verkleinert. Heißt das, dass Veränderungen doch mit positiven Gedanken verbunden werden können? Ich kann mir noch keinen klaren Kopf zu der Antwort dieser Frage machen, jedoch kann ich mit Sicherheit behaupten, dass meine Art von Veränderung eine mehr als nur zufriedenstellende Auswirkung auf mich hatte. Ich habe das Gefühl, dass ich aus mir herausgewachsen bin, all das nur weil er mich gefunden hat.
Gerade in diesem Moment, sitze ich im Dunkeln, eingekuschelt auf meinem Bett während ich wie so oft 8tracks im Hintergrund habe. Ich sitze hier und tippe einige Zeilen in der Hoffnung, dass ich danach beruhigt schlafen gehen kann, weil ich das ohne diesen Post bestimmt nicht könnte. Ich selbst bin mir nicht sicher, worüber ich genau reden möchte und wohin mich meine Worte und Gedanken tragen werden und ob das überhaupt in irgendeiner Weise für euch logisch und verständlich ist. Doch ich mag es, weil diese Art von Posts in meiner Vergangenheit immer zu diesen Blog gefüllt haben. Ich bin normalerweise nicht sehr offen zu vielen Personen. Ich bin im allgemeinen sehr still, zurückhaltend und ich mag es nicht groß Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Doch als ich merkte wie wichtig es mir war was er denkt und, dass ich wollte, dass er mein wahres Ich kennenlernt, war mir klar, dass er in meinen Augen sehr besonders war. Ich muss jetzt etwas loswerden, was ich so niemals ausgesprochen habe. Ich habe es selbst erst bei mir diagnostizieren können. Es ist so persönlich, dass ich es selbst nie wirklich begreifen konnte. Ich habe mich immer mit meiner Besten Freundin darüber unterhalten, wir sind die Symptome durchgegangen - immer und immer wieder, ohne eine wirkliche Diagnose. Doch seitdem mein Herz sich sicher war, dass es nur ihn wollte, ist mir auf einen Schlag das Wort eingefallen wonach ich schätzungsweise mein ganzes Leben lang, achtzehn Jahre über, gesucht habe. Heute kann ich es aussprechen. Woher ich den Mut nehme? Wieso ich so selbstbewusst bin? Weil ich zuversichtlich bin, dass er mein Heilmittel ist. Weil ich zuversichtlich bin, dass diese 'Krankheit' bald ihr Ende finden wird. Ich habe Zwangsstörungen. Vor allem zeigt sich das in meiner (früheren) Bindungsphobie, meiner Schwäche, sich ständig über alles und jeden Gedanken machen zu müssen, soweit, dass es mich verrückt machen würde, meinem ständigen Hygienedrang. Ich will ehrlich sein, ich bin alles andere als ein Arzt und ich hab mich noch nie einem Profi anvertraut, jedoch bin ich der Meinung, dass eine vielleicht auch falsche Diagnose genug für mich ist.
Eine Hälfte von mir ist der hoffnungslose Romantiker in Person, die andere Hälfte ist ein unglaublicher Realist. Zwei Persönlichkeitsmerkmale die unterschiedlicher nicht sein könnten, unter einem Kopf? Ich war der Mensch, der kurz bevor es an Ernsthaftigkeit gewann, oftmals wegrannte. Ich ging es ein, dass sich Menschen von mir abwandten, die mir ans Herz gewachsen sind, um mich bewusst zu schützen. Doch dieses mal - ja nur dieses eine mal - wollte ich eine Sache die mir wichtig war richtig machen. Ich hatte beschlossen - ja wirklich beschlossen - meine Ängste einmal beiseite zu schieben und es darauf ankommen zu lassen. Im Nachhinein fällt mir auf, dass ich ein unglaubliches Risiko eingegangen bin verletzt zu werden, ich habe viel aufs Spiel gesetzt, habe meine eigenen Prinzipien gebrochen, mich selbst zum Teil verraten und hätte dadurch viel verlieren können. Doch mir wurde klar, dass deine erste Liebe nicht gleich die Person sein muss mit der du deinen ersten magischen oder weniger magischen Kuss hattest oder die Person mit der du dein erstes Date hattest. Deine erste Liebe wird immer die Person sein zu der du dich am nähersten fühlst, die Person die du stets mit anderen vergleichen wirst, die Person über die du nie wirklich hinweg kommen wirst, egal wie sehr du dir zu einreden versuchst, dass du keine Gefühle für sie hast.
3 words. 8 letters. I love you. Er selbst meinte heute zu mir, ich würde immer in Rätseln sprechen. In dem Moment konnte ich nichts weiteres machen als lachen. Doch er hat es damit eigentlich auf den Punkt gebracht. Es fällt mir unglaublich schwer direkt auszusprechen, was mein Herz will, was durch meinen Kopf schwirrt und laut ausgesprochen werden möchte. Ich sage ihm viel zu wenig wie sehr ich ihn liebe und ich sage ihm nie wie sehr ich ihn bei Nacht vermisse oder, dass ich manchmal innerlich sterbe um seine Lippen auf meinen spüren zu können. Doch er hat Verständnis. Er akzeptiert etwas an mir, was ich selbst nie wirklich konnte bzw. wollte. Meine Freunde nennen mich naiv und unschuldig. Leichtgläubig und ignorant. Doch ist es nur Zufall oder wirklich schicksalhaft, dass sich zwei Herzen vermischt haben, die meiner Meinung nach perfekt zueinander passen? Wie kommt es, dass sich unsere Wege so kreuzen konnten? Wie kommt es, dass ich von einem Moment auf den anderen so viel wachsen konnte? Die gleiche Frage stellte sich auch Alice, als sie fragte wie lang denn Ewigkeit sein würde und der weiße Hase antwortete "Manchmal vielleicht nur eine Sekunde."
Wie bereits zu Anfang erwähnt, habe ich einen wichtigen Schritt in meinem Leben gemacht. Ich bin auf dem Weg meine Träume wahr werden zu lassen. Nicht nur in der Liebe sondern auch im Leben. Um meine Lebensziele zu erreichen, das Leben leben zu können wovon ich immer geträumt habe, muss ich vor allem mein Studium meistern. Ich möchte später das tun was ich liebe, und zwar viel davon. Kurz: Ich möchte leben, mich in die richtige Person verlieben, shoppen, riesige Mengen an meinem Lieblingsdessert essen und die Welt bereisen. Um die Zeit an einer Exzellenz Uni, so wie unser Dekan es sagen würde, zu bestehen verfolge ich ein Motto: "Hab große Träume, arbeite hart, bleib fokussiert und umgebe dich mit positiven Menschen!" Man sieht es mir vielleicht nicht an, aber ich bin sehr ehrgeizig und hartnäckig wenn es darum geht meine Ziele zu erreichen. Es ist mir egal ob am Ende des Tages meine Füße wehtun, mein Mascara verschmiert ist und meine Haare unordentlich sind. Solange ich das Funkeln in meinen Augen behalten kann und mit Sicherheit weiß, dass ich alles gegeben habe, bin ich glücklich. Eine riesige Erleichterung ist es auch zu wissen, dass er nun einen Teil in meinem Leben mit mir durchlaufen wird und, dass ich stets seine Nähe aufsuchen kann.